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Stabilität, Größe & Komfort bei mobilen Konstruktionen

Ein hochwertiges Festzelt punktet nicht mit Optik, sondern mit Stabilität, Funktion und durchdachter Modularität.
Wer ein solches Raumkonzept für Events plant, sieht sich oft ähnlichen Angeboten gegenüber – doch die Unterschiede liegen im Detail: Traglast, Windfestigkeit, Aufbauzeit, Raumklima. Dieser Beitrag zeigt, worauf es beim Kauf wirklich ankommt.

Stabilität: Wenn die Konstruktion ernst machen muss

Wetter ist nicht planbar – gerade deshalb ist die Stabilität das wichtigste Kriterium beim Kauf. Ein gutes Festzelt trotzt nicht nur Regen, sondern hält auch Böen aus, die weit über 80 km/h erreichen können. Entscheidend sind hier:

  • Gestänge aus verzinktem Stahl oder Aluminium: Hohe Biegefestigkeit, korrosionsbeständig, lange Lebensdauer.
  • Verbindungselemente: Bei hochwertigen Modellen verschraubt, nicht nur gesteckt.
  • Bodenverankerung: Erdanker, Gewichtsplatten oder Spannseile? Für den Stand auf Asphalt oder Wiese braucht es angepasste Lösungen.

Viele Anbieter werben mit wetterfesten Materialien, doch echte Stabilität zeigt sich in zertifizierten Prüfwerten: DIN EN 13782 ist ein Mindeststandard, der Sicherheit für temporäre Bauten garantiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf diese Norm oder gleichwertige Zertifikate achten.

„Sicherheit beginnt bei der Planung“

Interview mit Dipl.-Ing. Tobias Keller, unabhängiger Statiker und Experte für temporäre Konstruktionen

Frage 1: Herr Keller, was sind die häufigsten Fehler beim Kauf eines Festzelts?
Keller: Viele unterschätzen die Windlast und kaufen Zelte, die bei stärkerem Wetter schlicht nicht standhalten. Oft fehlen auch geprüfte Statiken oder die Zelte sind nicht nach Norm gefertigt. Das sieht man dem Produkt aber nicht sofort an – was es für Laien schwierig macht.

Frage 2: Welche Normen oder Zertifikate sind für ein sicheres Festzelt entscheidend?
Keller: Die DIN EN 13782 ist bei temporären Bauten das Minimum. Für Privatkunden ist das oft neu, aber diese Norm regelt genau, was ein sicheres Zelt ausmacht – vom Material bis zur Verbindungstechnik. Wer darauf achtet, reduziert sein Risiko erheblich.

Frage 3: Wie wichtig ist der Aufbau für die Sicherheit?
Keller: Sehr wichtig. Ein stabiles Festzelt nützt nichts, wenn es unsachgemäß montiert wird. Auch die beste Konstruktion kann kippen, wenn sie schlecht verankert ist. Idealerweise folgen Käufer der Aufbauanleitung exakt oder lassen das Zelt von Fachleuten aufstellen.

Frage 4: Gibt es Zubehör, das Sie empfehlen?
Keller: Ja – Sturmverankerungssätze, feuerhemmende Planen und Notausgangsschilder bei größeren Veranstaltungen. Das wird oft vergessen, ist aber Pflicht bei öffentlichen Events. Sicherheit bedeutet hier auch Haftungsschutz für den Veranstalter.

Frage 5: Was raten Sie Käufern, die ein Festzelt zum ersten Mal anschaffen?
Keller: Erst klären, wo und wie lange das Zelt stehen soll – dann die Windzone prüfen, Bodenbeschaffenheit analysieren und die Größe realistisch planen. Und: Lieber ein zertifiziertes Modell vom Fachhändler als ein günstiger Schnellkauf im Internet.

Größe: Nicht jeder Quadratmeter zählt gleich

Größe ist nicht nur eine Frage der Fläche. Sie bestimmt Verkehrswege, Fluchtwege, Raumgefühl und vor allem: Kosten. Zu groß bedeutet unnötige Ausgaben, zu klein erzeugt Enge und Stress. Relevante Überlegungen bei der Dimensionierung:

Einsatzzweck Empfohlene Fläche pro Person
Stehevent ohne Bestuhlung 0,5 – 0,7 m²
Fest mit Bierzeltgarnituren 1,0 – 1,2 m²
Galadinner mit Rundtischen 1,5 – 2,0 m²

Modulare Systeme bieten flexible Lösungen: Einzelne Segmente lassen sich aneinanderreihen oder verkleinern – ideal für wechselnde Anforderungen. Achte auch auf die nutzbare Innenhöhe: Wer eine Bühne oder höhere Ausstattung plant, braucht mindestens 3 Meter Firsthöhe.

Komfort: Innenleben entscheidet über den Gesamteindruck

Festzelt innen mit gedeckten Tischen und Lichterketten in grüner Landschaft

Ein Festzelt wird nicht nach Quadratmetern bewertet, sondern nach Erlebnis. Und das hängt stark vom Komfort ab – also dem, was die Gäste nicht sehen, aber spüren. Dazu zählen:

  • Lichtführung und Belüftung: Große Fenster, Belüftungsklappen oder Klimatisierung sorgen für angenehmes Raumklima.
  • Akustik: Schlechte Schalldämmung kann Gespräche oder Musik zur Zumutung machen. Innenhimmel oder textile Verkleidungen dämpfen Schall deutlich.
  • Zugang und Bodenbeschaffenheit: Stufenlose Zugänge, feste Böden oder Teppichsysteme erleichtern nicht nur Barrierefreiheit, sondern steigern auch das Ambiente.

Je nach Anlass kann der Komfort entscheidend für die Wahrnehmung des Events sein. Besonders bei Firmenveranstaltungen oder Hochzeiten ist hier Professionalität gefragt – und die beginnt bei der Ausstattung des Zeltes.

Zubehör: Der unterschätzte Erfolgsfaktor

Ein Festzelt ohne Zubehör ist wie ein Haus ohne Möbel. Ob Seitenwände, Fensterplanen, Heizgeräte oder Notausgangsschilder – das Zubehör bestimmt Funktionalität und Sicherheit. Wichtige Punkte:

  • Planensysteme mit UV-Schutz und Feuerhemmung (nach DIN 4102-B1)
  • Beleuchtungslösungen, die für gleichmäßige Helligkeit sorgen
  • Sicherheitszubehör wie Notbeleuchtung oder Beschilderung gemäß Versammlungsstättenverordnung

Wichtig: Manche Anbieter verkaufen Basissysteme ohne Zubehör – was später teuer wird. Daher bereits beim Kauf auf komplette Sets achten oder eine individuelle Konfiguration vorziehen.

Aufbau: Aufwand, Zeit und Personalbedarf realistisch einschätzen

Ein professionelles Festzelt ist kein Pop-up-Pavillon. Die Aufbauzeit variiert je nach Größe und System:

Zeltgröße Aufbauzeit (2 Personen) Aufwand
4×6 Meter ca. 2–3 Stunden mittel
6×12 Meter ca. 4–6 Stunden hoch (ggf. Hebezeuge)
10×20 Meter 1 Tag + mehr Helfer sehr hoch

Qualität, die mitdenkt

Elegantes Festzelt mit symmetrischer Beleuchtung und gedeckten Tischen bei Abendlicht

Die Wahl des passenden Festzelts ist kein Spontankauf. Es geht um technische Details, Komfortansprüche und Sicherheitsaspekte, die im Zusammenspiel den Unterschied machen. Wer hier vorausschauend plant und in geprüfte Qualität investiert, spart langfristig Kosten, Stress und Risiken – und schafft den Raum für unvergessliche Veranstaltungen.

Bildnachweis: Moonsterkat, Adobe Stock